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Einbau des Behandlungssystems
3P Hydrosystem
Der Einbau erfolgte im Kreuzungsbereich der
Hauptstraße und „Am Schallenbach“.
Das System wurde in einen Standardbe-
tonschacht DN 1000 eingesetzt, für dessen
Einbau eine ca. 3,50 m tiefe Baugrube mit
einer Fläche von etwa 2,0 m mal 2,0 m und
ein entsprechender Verbau erforderlich war.
Die Entwässerung über die vorhandenen
Straßenabläufe bleibt hierbei erhalten.
Für den Einbau des Systems sind konventio-
nelle Baumaschinen für Erd-, Pflaster und
Asphaltarbeiten erforderlich. Die gesamte
Maßnahme konnte einschließlich der
Baustelleneinrichtung in ca. drei Tagen
erfolgen.
Voraussetzung für den Einsatz einer dezentra-
len oder semizentralen Behandlungsanlage
in Königswinter war, dass das System über
einen Notüberlauf verfügt, der die bisherige
Entwässerungssicherheit gewährleistet.
Die Möglichkeit, den Notüberlauf konstant
beobachten zu können, erschien gerade im
Rahmen des Forschungsprojektes
ebenfalls sinnvoll.
Da das Niederschlagswasser bei einem
Versagen des Systems aufgrund der
Höhenlage nicht über den integrierten
Notüberlauf, sondern in die Sinkkästen
und damit in den Straßenraum zurückstaut,
wurde ein separater Notüberlauf vorgesehen,
der in einen Schacht entwässert und das
Niederschlagswasser unbehandelt zur
Einleitungsstelle ableitet. Zur Überwachung
des Überlaufs wurde eine Ultraschallsonde
installiert, mittels derer ein Anspringen des
Überlaufs überwacht werden kann.
Um Fehlermeldungen der Sonde auszu-
schließen, wird kontrolliert, ob ein
benachbartes Regenüberlaufbecken
ebenfalls mit einer Niederschlagsmenge
beaufschlagt wurde.
Das auf dem Datenspeicher erfasste Not-
überlaufverhalten kann ausgelesen und mit
den erfassten Niederschlagsmengen der be-
nachbarten Kläranlage abgeglichen werden.
Betrieb des Behandlungssystems
3P Hydrosystem
Das 3P Filtersystem wurde im Oktober 2009 in
Betrieb genommen. Die Betriebsüberwachung
erfolgte bis März 2010 in einem Abstand von
ca. einer Woche durch einen Mitarbeiter der
Grontmij GmbH, die mit der Durchführung
der Praxisuntersuchungen im Rahmen des
Forschungsvorhabens beauftragt wurden.
Der Betrieb der Sonde zur Beobachtung des
Überlaufs und das Auslesen der Daten erfolg-
te durch die Mitarbeiter der Stadtbetriebe
Königswinter. Um das Notüberlaufverhalten
bewerten zu können, wurden Niederschlags-
ereignisse ausgewertet, die von der nah
gelegenen Kläranlage mittels Regenschreiber
aufgezeichnet wurden.
In den ersten Betriebsmonaten wurden
bei den wöchentlichen Kontrollen keine
Unregelmäßigkeiten festgestellt.
Der Herbst und die langanhaltende
Winterperiode (Streumittel) stellten kein
Problem dar und eine Reinigung war bis
zur Berichtverfassung nicht erforderlich.
Auch eine erhöhte Belastung durch
Pflanzenpollen im Frühjahr führte zu
keinerlei Beeinträchtigungen, die bei
anderen Anlagen schon beobachtet
wurden.
Der Notüberlauf ist zum ersten Mal Anfang
Mai angesprungen. Die Auswertung des
Regenschreibers ergab, dass in der Nacht
vom 6. auf den 7. Mai 2010 ein Regenereignis
von ca. 27 mm eingetreten war. In der Summe
waren im Mai 2010 Niederschlagsmengen
von ca. 70 mm gefallen. Seit März 2010
erfolgt die Betriebsüberwachung auf Grund
des einwandfreien Betriebs in Abständen von
ca. zwei bis drei Wochen.
Für die Kontrolle des Systems wird der
Schachtdeckel geöffnet, die Anlage in
Augenschein genommen und der mittels der
optischen Kontrolle festgestellte Zustand
des Systems in einem Überwachungsprotokoll
dokumentiert. Ebenso wurde der Zeitliche
Aufwand für die Kontrollen festgehalten.
Bei jeder Kontrolle wurde der Schlammspie-
gel im Sammelraum gemessen, der nach
einer Betriebszeit von ca. einem Jahr etwa
6 cm beträgt. Gemäß den Angaben des
Herstellers sollte ein Aussaugen des
Schlammraumes bei einer Schlammspiegel-
höhe von etwa 20 cm erfolgen. Hieraus kann
geschlussfolgert werden, dass eine Reinigung
frühestens nach einem Betriebsjahr erforder-
lich ist.
Abb. 2: Ausheben der Baugrube
3P Hydrosystem