Page 20 - 3P Hydrosystem

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Das Deutsche Theater in München hat
eine Zukunft. Nach langen Diskussionen
hat die Sanierung des 1894 erbauten
„Herzstück der Münchner Kultur“ wie
Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers,
das Theater in der Schwanthalerstr. 23
bezeichnet, im Dezember 2009 begonnen.
Bis zum Frühjahr 2012 sollen die Bau-
maßnahmen abgeschlossen sein und das
vorübergehend nach Fröttmaning umgezogene
Deutsche Theater wieder in sein Stammhaus
heimkehren. Doch nicht nur am Gebäude,
sondern auch fünf Meter unter dem Asphalt
hat sich bis dahin allerhand getan. Die Stadt
München schreibt ganz im Sinne des neuen
Wasserhaushaltsgesetzes vor, bei Baumaß-
nahmen bzw. Änderungen am Entwässerungs-
system, das Niederschlagswasser vor Ort zu
versickern. Für eine ganze Reihe von Flächen
ist gemäß dem Merkblatt M 153 der DWA
eine Behandlung vor der unterirdischen
Versickerung erforderlich. Notwendig macht
diese Behandlung das Dach des Deutschen
Theaters. Es besteht aus einer Kupferfläche
von 2500 m². Das von dort abfließende Regen-
wasser wurde bisher ohne Behandlung in den
städtischen Kanal eingeleitet. Der größte Teil
des Kupfers findet sich dann im Klärschlamm
wieder.
Um künftig eine schleichende Anreicherung
des Schwermetalls im Boden und im Grund-
wasser zu verhindern, hat das zuständige
Wasserwirtschaftsamt das 3P Hydrosystem
(Filtertyp metal) der Firma 3P Technik Filter-
systeme GmbH, Donzdorf, genehmigt. Das
System ist in der Lage, Schwermetalle wie
Kupfer, Zink, Blei oder Cadmium effektiv aus
dem Regenwasser zu filtern.
Zudem ist das 3P Hydrosystem (Filtertyp
heavy traffic) gemäß den Zulassungsgrund-
sätzen für Niederschlagswasserbehand-
lungsanlagen des Deutschen Instituts für
Bautechnik (DIBt) in Berlin geprüft worden
und hat jetzt als erste unterirdisch eingebaute
dezentrale Regenwasserbehandlungsanlage
eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
(abZ) unter der Nummer Z-84.2-4 des DIBt
erhalten.
Die Einrichtung des 3P Hydrosystems beim
Deutschen Theater zeigte sich bühnenreif.
Weil der Einbau einer Rigole nicht möglich
war, sollte das gereinigte Wasser in einen
bestehenden Sickerschacht eingeleitet und
versickert werden. Dazu waren ursprünglich
fünf Einzelschächte vorgesehen, die aber auf-
grund der engen Straße nicht möglich waren.
Es wurde eine Sonderlösung ausgearbeitet,
bei der die fünf Filterschächte HS 1000metal
in einem Betonschacht mit drei Metern Durch-
messer anschlussfertig eingebaut wurden.
Wegen dem stark kieshaltigen Untergrund
konnte jedoch die Baugrube nicht ausgehoben
werden. Mit dem Büro Zickler+Jakob aus
München wurde eine Lösung erarbeitet,
bei der der Betonschacht als so genannter
Abteufschacht angeliefert wurde.
Der Betonring hat an der Unterseite eine
Metallschneide, wird auf dem Gelände
aufgesetzt und mit dem Bagger von innen
ausgebaggert. Dadurch rutscht der Schacht
ohne eine Baugrube bis auf die gewünschte
Tiefe ab. Dann wird der Boden ausbetoniert.
In München wurde mit Hilfe eines Autokrans
zuerst der Betonschacht und nach dem
Betonieren des Bodens und Erstellung der
Kernbohrungen für Zu- und Ablauf, die
komplette Filtereinheit mit Arbeitspodest
eingebracht.
Mit Partnerfirmen aus der Metall- und
Kunststoffbranche wurde eine Konstruktion
entwickelt, mit der die Filtereinheit an einem
Stück und mit einem Hub in den Schacht
abgesenkt werden konnte. Die einzelnen
Filtergehäuse wurden auf eine Kunststoff-
platte geschweißt und mit einem zentralen
Zulauf- und Verteilerrohr versehen. Dadurch
werden alle Schächte durch das zentral
ankommende Zulaufrohr gleichmäßig
beschickt. Aufgrund der großen Einbautiefe
von gut fünf Metern, war ein Arbeitspodest
für die Wartung notwendig. Dieses wurde
als Metallkonstruktion ebenfalls werkseitig
vormontiert. Der Einstieg in den Schacht
erfolgt über eine Leiter auf das Podest. Die
Hydrosystem-Elemente können somit einfach
und sicher gewartet werden.
Die unterschiedlichen Filtertypen für das
3P Hydrosystem halten je nach der Art der
angeschlossenen Fläche Schwermetalle
wie Blei, Kupfer, Zink und Cadmium sowie
Kohlenwasserstoffe, polycyclische aromati-
sche Kohlenwasserstoffe und Nährstoffe wie
Phosphate zurück. Das Ablaufwasser des vom
DIBt zugelassenen Systems gilt als unbedenk-
lich im Sinne von DWA-A-138.
Nähere Infos unter www.3ptechnik.de
Abb. 1 und 2: Einbringung Filtereinheit
Abb. 3: Arbeitpodest mit Revisionsdeckeln
Dezentrale Regenwasserbehandlungsanlage
für das Deutsche Theater in München
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
3P Hydrosystem