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Auszug Schlussbericht: Prüfverfahren für Anlagen zur dezentralen Niederschlagswasserbehandlung im Trennverfahren
3.3.4 Remobilisierung
Die analysierte Probe aus dem Remobilisierungsversuch in Abbildung 3-7 verdeutlicht die
Remobilisierung auch gröberer Kornfraktionen bei hoher hydraulischer Belastung. Die dar-
gestellt Proben wurden 8 min nach Versuchsbeginn genommen und stellen daher nur eine
Momentaufnahme dar. Unberücksichtigt bei dieser Darstellung bleibt die Dynamik des Re-
mobilisierungsprozesses.
Der Verlauf der Remobilisierung des zuvor sedimentierten Materials wird in Abbildung 3-8
deutlich. Zu Versuchsbeginn weisen die Anlagen einen sehr hohen Konzentrationspeak auf.
Zu vermuten ist, dass in den Substratelementen während der vorausgegangenen Versuche
Feststoffe zurückgehalten wurden, diese später jedoch bei höher hydraulischer Belastung
wieder ausgespült werden.
3.3.5 Konzentrationseinfluss
Die Untersuchungen zum Konzentrationseinfluss zeigen keine eindeutige Beeinflussung des
Wirkungsgrads von der Konzentration (Abbildung 3-9). Die Versuche sind bei Versuchsbe-
ginn durch die Vorversuche beeinflusst, da keine Reinigung der Anlagen zwischen den Ver-
suchen stattfand. Die Wirkungsgrade der Anlage Hydrosystem 1000 liegen für die drei unter-
suchten Zulaufkonzentrationen zum Versuchsende weniger als 1 Prozentpunkt auseinander.
3.3.6 Versuchspausen
Zur Klärung der notwendigen Versuchspausen zwischen den Einzelversuchen wurde das
Absetzverhalten des Millisil W4 im Imhofftrichter untersucht. Der Wirkungsgrad in Abhängig-
keit von der Absetzzeit ist in Abbildung 3-10 dargestellt. Nach 6 Stunden haben sich dem-
nach 97% des Prüfmehls im Imhofftrichter abgesetzt. Für Folgeuntersuchungen wird als
Mindestpause zwischen Einzelversuchen eine Wartezeit von 6 Stunden empfohlen.
3.3.7 Einbaumängel
Nach Inbetriebnahme des Hydrosystems 400 wurde eine Undichtigkeit zwischen Filterele-
ment und Kunststoffgehäuse der Anlage festgestellt. Dadurch kann ein Teil des Volumen-
stroms am Filterelement unbehandelt vorbei fließen. Der Fehler konnte durch ein zusätzli-
ches Verkeilen des Filterelements vor Beginn der Versuchsserie behoben werden. Die Un-
dichtigkeit wurde dem Anlagenhersteller mitgeteilt. Laut Anlagenhersteller ist dieses Problem
bei der neuen Anlagenserie behoben. In den Einbau- und Wartungshinweisen, die durch den
Anlagenhersteller mitgeliefert wurden, ist keine Dichtheitsprüfung vorgesehen.
Gemäß Einbauanleitung muss kurz vor dem Hydrosystem ein Absturz der Zulaufleitung vor-
gesehen werden. Dies hat zur Folge, dass die direkte Zulaufleitung unter Rückstau steht.
Genaue Längenangaben der rückgestauten Zulaufleitung fehlen. Bei den Versuchen an der
FH Münster betrug die Länge 1 m. Aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeiten in der Zu-
laufleitung konnten sich dadurch bereits Feststoffe in der Zulaufleitung absetzen. Für die
Durchführung eines Prüfverfahrens sollte die Zulaufgestaltung klar definiert werde, da diese
die Leistungsfähigkeit der Anlage beinträchtigen kann.